Denken wir an private Krankenkassen, fällt uns meistens zuerst ein, dass sie im Alter teurer und fast unbezahlbar werden. Doch ist das nicht so ganz richtig, denn beliebige und altersbedingte Preisanstiege hat der Staat verboten. Zwar haben Privatversicherte mehr Bürokratie als Versicherte in gesetzlichen Kassen, doch gibt es besonders für Beamten entscheidende Vorteile, wenn Sie sich privat versichern:

• Beamten bekommen zwischen 50 und 80 Prozent Beihilfe für die private Krankenversicherung. Wie hoch der Prozentsatz ist, hängt vom Bundesland und von der Lebenssituation eines Einzelnen ab. Hat die Person zum Beispiel Kinder, erhöht sich der Satz bis auf 80 Prozent.
• Die Beihilfe erhalten auch Referendare im Lehramt und Beamtenanwärter.

Der Unterschied zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung für Beamte

Gehören Beamten der gesetzlichen Krankenkasse an, entfällt die Beihilfe von bis zu 80 Prozent für die Behandlungskosten. Auch bekommen sie nur die Leistungen wie die anderen Mitglieder in der gesetzlichen Kasse. Dagegen sind Privatversicherte besser versorgt. So erhalten sie eine größere Auswahl an unterschiedlichen Behandlungen und sie warten oft kürzer auf einen Termin zum Facharzt. Natürlich hängen die Leistungen vom Tarif der Privatkasse ab. Dabei kommen sie den Beamten entgegen und bieten ihnen günstigere Tarife an. Hier wird gern von einer Beamtenversicherung gesprochen. Für die Beamten haben nicht nur die günstigeren Tarife, sondern auch die Beihilfe von bis zu 80 Prozent einen wichtigen Vorteil. So sparen sie bei den besseren Leistungspaketen der Privatkassen gegenüber der Mitgliedschaft bei den gesetzlichen Krankenkassen einiges an Geld.

Bei all den Vorteilen, dürfen wir nicht die Nachteile vergessen. Privatversicherte müssen zuerst ihre Arztrechnungen selber zahlen, bevor sie den Betrag von der Kasse erstattet bekommen. Hier haben Beamten einen höheren Aufwand, denn es reicht nicht, nur die Arztrechnung bei ihrer Krankenkasse abzugeben. Um die Beihilfe zu erhalten, müssen Beamten ein entsprechendes Formular ausfüllen und dieses mit der Arztrechnung zu ihrem Dienstherrn abgeben. Anschließend wird die Beihilfe ausgezahlt. Der Restbetrag übernimmt die private Krankenversicherung.

Der Wechsel zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung für Beamte

Ein Wechsel von gesetzlich zu privat ist einfacher als andersherum. Möchten Beamten zu einer privaten Kasse wechseln, sollten sie zuerst die Tarife der Krankenversicherungen vergleichen. Auch sollten sie sich immer die Frage stellen: Welche Leistung und Behandlungsmöglichkeiten werden bei Krankheitsfall abgedeckt?

Im zunehmenden Alter steigen die Beiträge der privaten Kassen. Gern möchte der eine oder die andere wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln. Doch ganz so leicht gestaltet sich dieser Wechsel nicht, denn der Staat hat hierfür einige Hürden geschaffen. Man muss unter 55 Jahre alt sein. Auch muss man in den letzten 5 Jahren vor Beginn der Versicherungspflicht in einer gesetzlichen Kasse angehörig gewesen sein. Einfacher klappt der Wechsel in eine gesetzliche Krankenversicherung über die Familienversicherung des Ehepartners oder der Ehepartnerin.

Wichtige Tipps über die Krankenversicherung für Beamte

Beamten in unterschiedlichen Berufen haben verschiedene Ansprüche auf ihre Krankenversorgung. So gehören Feuerwehrleute und Polizisten über die Heilfürsorge an. Allerdings übernimmt sie nicht immer die komplette Rechnung. Die Höhe der Beihilfe hängt auch von den einzelnen Bundesländern ab. Ein Nachteil der Heilfürsorge ist, dass Familienangehörige nur beihilfeberechtigt sind.

Der letzte Tipp gilt den Beamtenanwärtern. Sie haben seit dem Beginn des Jahres 2019 eine Aufnahmegarantie in eine private Krankenkasse. Diese gilt auch bei Vorerkrankungen.

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